Fachartikel
26.07.2018
Kaufvertrag bei Ebay mit Preisvorschlag
Das Amtsgericht Michelstadt, 1 C 736/17 (02), hatte mit Urteil vom 01.02.2018 über einen Ebay-Kauf zu befinden. Zu Gunsten des Verkäufers. Zwischen den Parteien kam am 11.9.2017 ein Kaufvertrag über den streitgegenständlichen Teppich zustande, von welchem weder der Beklagte noch der Kläger wirksam zurückgetreten sind. Auch konnte der Beklagte diesen Vertrag nicht widerrufen. Ein Kaufvertrag setzt gem. §§ 145 ff. BGB das Vorliegen zweier übereinstimmender Willenserklärungen - Angebot und Annahme - voraus. Auch im Rahmen eines Auktionsanbieters wie "eBay" kommt der Vertrag dabei durch Willenserklärungen der Parteien gem. § 145 ff. BGB zustande. Dabei richtet sich der Erklärungsinhalt der Willenserklärung gem. §§ 133, 157 BGB auch nach den Bestimmungen über den Vertragsschluss in den Allgemeinen Geschäftsbedingunge
26.07.2018
Vorsicht bei der Veranstaltung von Messen
Für die Veranstalter von öffentlich festgesetzten Messen gelten besondere Regeln. Sie können nicht einfach frei aussuchen, wen sie als Aussteller an der Messe teilhaben lassen. Interessierte können gegen die Nichtberücksichtigung vor Gericht ziehen, was aufgrund der hohen Gegenstandswerte recht teuer wird, und ihre Teilnahme einklagen oder Schadensersatz geltend machen. Eine Messe ist für die Aussteller auch von größter wirtschaftlicher Bedeutung, da dort regelmäßig Geschäfte in erheblichem Umfange getätigt und angebahnt werden. Hieraus rechtfertigt sich der für die Kostenberechnung maßgebliche Gegenstandswert. Zum einen haben Mitglieder eines ausrichtenden Vereins ein Teilnahmerecht. Zumindest darf kein Mitglied ohne sachlichen Grund gegenüber den anderen Mitgliedern benachteiligt werden. Wenn die Festsetzung der Messe gem. § 69 Gewerb
26.07.2018
Autoresponder mit werblichem Inhalt ist unzulässig und verstößt gegen Unterlassungsverpflichtung
Das Amtsgericht Hamburg-Barmbek, 815 C 224/11, hat mit Beschluss vom 02.11.2016 gegen ein Unternehmen wegen Zuwiderhandlung gegen die in einem rechtskräftigen Urteil auferlegte Verpflichtung, nämlich es zu unterlassen, im geschäftlichen Verkehr zu Werbezwecken mit dem Kläger zur Aufnahme eines erstmaligen geschäftlichen Kontakts per E-Mail Kontakt aufzunehmen, ohne dass seine ausdrückliche Einwilligung vorliegt, ein Ordnungsgeld von 500,00 € verhängt.Eine Autoresponder-E-Mail endete in der Signatur mit folgendem Hinweis:,,+++++-> Jetzt einsteigen: Das neue Affiliate-Programm von ….! Verdienen Sie Geld mit Ihrer eigenen Website. Weitere Informationen unter http: ……+++++"Auch in einer solchen automatisch generierten Werbebotschaft in einer E-Mail liegt eine Kontaktaufnahme zu Werbezwecken
15.05.2018
Rechtsprechungsänderung: Fiktiven Mängelbeseitigungskosten können nicht mehr als Grundlage für Schadensberechnung herangezogen werden
Rechtsprechungsänderung: Fiktiven Mängelbeseitigungskosten können nicht mehr als Grundlage für Schadensberechnung herangezogen werden Der unter anderem für das Werkvertragsrecht zuständige VII. Zivilsenat des BGH hat seine Rechtsprechung zur Schadensberechnung geändert. Ebenso wie die für das Kaufrecht zuständigen Zivilsenate hat der VII
26.01.2018
So leicht gilt man als Unternehmer…
Bei einem Tierkauf gewinnt oder verliert oft derjenige, der eine Erkrankung und deren Vorliegen bei Übergabe des Tieres beweisen muss. Dies ist im Normalfall der Käufer, wenn es sich allerdings um einen sog. Verbrauchsgüterkauf handelt, trägt der Verkäufer weitgehend die Beweislast. Ein Verbrauchsgüterkauf liegt vor, wenn der Verkäufer Unternehmer und der Käufer Verbraucher sind.Unternehmer ist
29.08.2017
BGH: Zustellungsmangel nicht immer heilbar
Lässt sich die formgerechte Zustellung eines Dokuments nicht nachweisen oder ist das Dokument unter Verletzung zwingender Zustellungsvorschriften zugegangen, so gilt es nach § 189 der Zivilprozessordnung (ZPO) in dem Zeitpunkt als zugestellt, in dem das Dokumen
17.05.2017
Geblitzt im Ausland – und nun?
Im europäischen Raum gibt es seit längerem die Vollstreckung ausländischer Geldstrafen und Geldbußen. Grundlage dafür ist der Rahmenbeschluss des Rates der Europäischen Union vom 24.02.2005 über die Anwendung des Grundsatzes der gegenseitigen Anerkennung von Geldstrafen und Geldbußen. Dieser ist 2010 in nationales Recht umgesetzt worden. In § 87b Abs. 1 IRG wird seitdem die beiderseitige Sanktionierb
30.03.2017
Amtsgericht Frankfurt spricht Mehrkosten für Ersatzflug zu
Durchaus oft streichen insb. Billig-Airlines Flüge oder zumindest einzelne Buchungen, wenn sie den Sitz teurer verkaufen konnten. Nicht immer rechnet sich dies allerdings, wie ein fall des AG Frankfurt/Main zeigt:Die Klägerin fordert von der Beklagten die Zahlung eines Ausgleichs nach der Fluggastrechte- VO in Höhe von 600,- € sowie die Erstattung von Ersatzflugkosten in Höhe von 302,11 €. Sie buchte &uum
16.01.2017
Außergerichtlicher Erfolg Santander löscht Negativeintrag
Außergerichtlicher Erfolg: Santander Consumer Bank AG löscht NegativeintragRechtlich fehlerhafte oder falsche Negativmeldungen an den Datenbestand einer Auskunftei (hier der Schufa Holding AG) sind im Zeitalter der Digitalisierung, bei der eine solche Negativmeldung mit wenigen Mausklicks, erledigt ist, leider keine Seltenheit. Für die Betroffenen haben solche Negativmeldungen, mit der eine angeblich offe
16.01.2017
BGH stärkt Versicherungsnehmer bei Widerruf
Fehlerhafte Widerrufsbelehrung: stärkere Rechte für KapitallebensversicherungsnehmerDer Bundesgerichtshof (BGH) hat per Urteil vom 29.07.2015 (Az. IV ZR 384/14) entschieden, dass Versicherungsnehmern von Kapitallebensversicherungen auch noch nach Jahren nach Abschluss des Versicherungsvertrages ein Widerrufsrecht zustehen kann. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Widerrufsbelehrung fehlerhaft ist. In diesem Sinne w
16.01.2017
PM Kostentragung im Arbeitsrecht
Wer trägt die Kosten in einem arbeitsgerichtlichen Verfahren? Regelmäßig stellt sich für Mandanten im Rahmen der Beratung im Arbeitsrecht die Frage, welche Kosten entstehen und wer diese in der arbeitsgerichtlichen Auseinandersetzung am Ende zu tragen haben wird? ilex Rechtsanwälte stellt deshalb die speziellen Kostengrundsätze im arbeitsgerichtlichen Verfahren dar.Wer träg
16.01.2017
Verbraucherzentrale Hamburg klagt gegen Alte Leipziger
Klage der Verbraucherzentrale Hamburg gegen Alte Leipziger aufgrund intransparenter StandmitteilungenDie Verbraucherzentrale Hamburg (VZHH) hat per 06.10.2016 mitgeteilt, dass sie Klage gegen die Lebensversicherungssparte der Versicherungsgruppe Alte Leipziger aus Oberursel vor dem Landgericht Frankfurt am Main eingereicht hat. In der Klage geht es um rechtlich ungenügende Standmitteilungen, die Versicherte von ihre
16.01.2017
BGH erweitert die Aufklärungspflichten von Anlageberatern
BGH-Rechtsprechung: Erweiterung der Pflichten bei der AnlageberatungIn den Zeiten fallender Zinsen erlebt Deutschland gerade einen Ansturm auf die Anlageform „Betongold“. Doch auch hier ist nicht alles Gold was glänzt. Sowohl der Anleger als auch der Anlagevermittler sollten angesichts der brandaktuellen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs besonderes Augenmerk auf das Beratungsgespräch legen. Der Bundes